Liebe Leserinnen und Leser,
zunächst einmal möchte ich mich insbesondere bei meinen zahlenden Abonnentinnen und Abonnenten bedanken, dass Sie mir die Treue halten, obwohl ich nur noch selten hier schreibe. Im Dezember sind einige abgesprungen. Ich habe vollstes Verständnis.
Seit Mitte dieses Jahres habe ich durch Ereignisse im persönlichen Umfeld eine regelrechte Schreibblockade. Ich würde sehr gern über die Gründe schreiben, stelle aber den Schutz der beteiligten Personen in den Vordergrund. Es sei nur gesagt: Der Widerstand, den man erfährt, wenn man sich gegen die aktuellen politischen Entwicklungen und den Verlust von Frauenrechten stellt, ist bis ins engste Umfeld immens. Der Einfluss der Genderidentitätsideologie ist enorm. Insbesondere verfängt der behauptete Minderheitenstatus der Männer, die sich zur Frau erklären, und die damit verbundene Empathiefalle, der viele Frauen erliegen. Auch die wissenschaftsfernen Behauptungen, die durch die einst seriösen Medien geistern, sind einflussreich. Wie soll man Menschen wieder ausreden, dass Männer schwanger werden können, wenn dieser Irrglaube vom öffentlichen Rundfunk bis in die Akademien verbreitet wird?
Es sind Frauen, die Frauen in check halten wollen. Es sind zugleich Frauen, die die mutigsten Kämpferinnen gegen diese Entwicklung sind. Wir erleben einen massiven Backlash von Frauenrechten und zugleich massive Einschnitte in die Demokratie.
Mein letztes Jahr war weniger vom Schreiben, als von Aktivismus geprägt und der Unterstützung vieler Aktionen der Initiative „Lasst Frauen Sprechen!“. Außerdem war ich viel unterwegs und habe mich international vernetzt. Das Jahr war ein Jahr, in dem sich der internationale Widerstand gegen den Verlust von Frauenrechten verstärkt organisiert hat und Frauen über alle Ländergrenzen und auch politischen Grenzen hinweg Zusammenhalt gezeigt haben. Das macht Hoffnung, auch wenn unter anderem die Situation der Frauen in Afghanistan niederschmetternd furchtbar ist.
Die neuseeländische Gruppe “Lesbian Resistance“ hat ein beeindruckendes Video aufgenommen, das den weltweiten “War on Women” zusammenfasst.
Ein Rückblick auf das letzte Jahr mit einer längeren Einleitung für Dezember.
Dezember 2024
Das Jahr 2024 endete damit, dass ich in einer Broschüre namentlich erscheine, die die Ergebnisse eines mit 230.000 EUR vom Bundesfrauenministerium geförderten Forschungsprojektes darstellen. In dieser Broschüre wird Radikalfeminismus – das überzeugte Eintreten für die geschlechtsbasierten Rechte von Mädchen und Frauen – zur „organisierten Transfeindlichkeit“ erklärt. Damit steht diese Arbeit in einer Reihe mit der Broschüre „Was sind TERFs?“ des Bundesverband Trans und des auf HateAid erscheinenden Textes zu „TERFs“ (Trans exkludierende radikale Feministinnen). Mit all diesen Veröffentlichungen werden vor allem vier Ziele verfolgt:
Das Eintreten für Frauenrechte wird einem verfassungsfeindlichen Verbrechen gleichgesetzt.
Damit soll verhindert werden, dass weitere Frauen Zugang zu den schlüssigen Argumenten und Forderungen von Radikalfeministinnen erhalten und weitere Frauen in den Widerstand gehen. Frauen werden gefügig gehalten.
Transaktivisten sichern ihre Jobs, die vorrangig in Beratungsstellen oder Pseudo-NGOs verortet sind.
Weitere Gesetzesvorhaben sollen durchgesetzt werden, die die Fiktion des Geschlechtswechsels sichern.
Da der Transaktivismus auf einer realitätsfernen Weltanschauung beruht – Männer können durch reine Selbstaussage Frauen werden, Menschen können ihr Geschlecht wechseln – muss diese Weltanschauung über totalitäre Gesetze gesichert werden, die die freie Meinungsäußerung, die Wissenschaftsfreiheit und die Pressefreiheit einschränken. Es sind nicht nur Frauenrechte, die hier verloren gehen. Zugleich stellen Transaktivisten es jedoch als Demokratiefeindlichkeit dar, wenn Frauen ihre Rechte einfordern. Viel zu wenigen Frauen ist nach wie vor bewusst, was das für ihre Zukunft bedeutet. Viel zu wenigen Männern ist bewusst, was diese Entwicklung auch für ihre Rechte heißt. Ein Staat, der eine Lüge in Gesetze gießt und diese Lüge sichern will, entwickelt sich zwangsläufig zu einem totalitären Staat.
Transaktivisten attackieren sehr bewusst vor allem Radikaleministinnen. Denn die radikalfeministische Analyse liefert eine umfassende Erklärung, was wir vor uns haben und erläutert die Gründe für die geschlechtsbasierte Unterdrückung von Mädchen und Frauen schlüssig. Frauen sollen möglichst keinen Zugang zu Radikalfeminismus erhalten. Die Ziele von Radikalfeminismus – die Befreiung von Mädchen und Frauen aus ihrer geschlechtsbasierten Unterdrückung – werden durch Transaktivisten nicht nur wie bisher zum Männerhass verdreht, sondern gar zu einer psychischen Erkrankung (Phobie) und inzwischen zu einer verfassungsfeindlichen und demokratiezersetzenden Haltung. Dabei sind Frauenrechte ein wesentlicher Garant und Marker für eine fortschrittliche Demokratie und sind in Deutschland sowohl grundgesetzlich (Artikel 3), als auch völkerrechtlich (CEDAW) gesichert.
Es zeigt sich hier zugleich sehr deutlich, dass das vorrangige Ziel von Transaktivismus die Unterwanderung und Zerstörung von Frauenrechten ist. Denn wenn sie sich wirklich gegen Gewalt einsetzen wollten, würden sie in ihren vielen Publikationen nicht Radikalfeministinnen angreifen, sondern Männer, die die Gewalt verüben. Stattdessen wird herbei phantasiert, extremistische und gewalttätige Männer würden sich ausgerechnet durch Radikalfeminismus beeinflussen lassen.
November 2024
Ende November launchte ich – gemeinsam mit Madeleine – die Kampagne zur Bundestagswahl 2025 „Was ist eine Frau?“. Diese Kampagne fragt die Kandidaten für die Bundestagswahl die simple Frage, was eine Frau ist. Sie können die Frage über ein einfaches Formular auf der Website beantworten. Wir haben inzwischen über 2000 Adressen gesammelt und schreiben sie schrittweise an. Die Frage „Was ist eine Frau?“ ist ein Statement zur politischen Ausrichtung und zur Vertrauenswürdigkeit einer Partei und eines Kandidaten: Ist die Grundlage der eigenen politischen Haltung Identitätspolitik oder Realpolitik? Über diese Frage stolperte u.a. auch Kamala Harris mit den Demokraten. Es war einer der entscheidenden Gründe für ihren Verlust der Wahl in den USA. Die Kampagne ist auf die Beteiligung von Euch als Wählerinnen und Wähler angewiesen. Schreibt Eure Kandidaten an und bittet sie, die Frage “Was ist eine Frau?“ auf der Website zu beantworten.
Am 1. November hatte auf Initiative von „Lasst Frauen Sprechen!“ und LSquad Berlin – unterstützt von der britischen Grassroots-Gruppe Twelve0Five – die bisher größte weltweite Demonstration gegen Self-ID-Gesetze stattgefunden. Leider konnte ich weder – wie ursprünglich geplant – an der Demonstration in London teilnehmen, noch an der Demonstration in Berlin. Ich half aber bei der 24-stündigen Dokumentation der Aktion, die ich in einem Video und aktuell auf einer Website zusammenfasse. Von Neuseeland bis San Francisco gingen Frauen in Solidarität mit den Frauen und Mädchen in Deutschland auf die Straße und protestierten vor deutschen Botschaften und Konsulaten gegen die Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes in Deutschland.
Oktober 2024
Ich gab der Zeitung Tagespost in der Funktion der Sprecherin der Initiative “Lasst Frauen Sprechen!“ ein Interview zum Selbstbestimmungsgesetz und zu der geplanten internationalen Protestaktion. https://www.die-tagespost.de/leben/familie/man-drueckt-uns-einen-glauben-auf-art-257020
Der Blogger und Podcaster Patrick Hyslop interviewte mich zum Selbstbestimmungsgesetz.
Ende Oktober wurde ich von Radfem Italia zu einer feministischen Konferenz nach Mailand eingeladen und dort von der großen italienischen Feministin Marina Terragni zum deutschen Selbstbestimmungsgesetz und zu der am 1. November geplanten weltweiten Protestaktion interviewed. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die herzliche Gastfreundschaft von Mara und Radfem Italia.
Ich hielt einen Vortrag bei Women’s Declaration International zum geplanten internationalen Protest am 1. November.
Anfang Oktober fand die erste heroica statt – die Konferenz für widerständige Frauen – organisiert von Frauenheldinnen e.V.. Ich war als Panel-Teilnehmerin eingeladen. Vielen Dank an Frauenheldinnen für diese Konferenz!
September 2024
Ende September hielt ich als Sprecherin für Initiative „Lasst Frauen Sprechen“ bei WDI Australien einen Vortrag zum deutschen Selbstbestimmungsgesetz und zu der geplanten internationalen Protestaktion am 1. November.
August 2024
Der Frauenmediaturm in Köln feierte Jubiläum. Die Veranstaltung und Party war eine schöne Gelegenheit, sich mit Feministinnen zu treffen.
Im August veröffentlicht die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Mädchen und Frauen ihre 17-seitigen Brief an die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vom Juni 2024, in dem sie das Selbstbestimmungsgesetz deutlich kritisiert und fordert, den Schutz und die Sicherheit von Frauen und Mädchen angesichts dieser Gesetzgebung sicherzustellen gemäß der für Deutschland bindenden UN-Frauenrechtskonvention CEDAW. Im Oktober gab Reem Alsalem dazu eine Pressemitteilung heraus.
Am 2. August nahm ich an der spontanen, von Róisín Micheaux organisierten Protestaktion in Paris teil gegen das Schlagen von Frauen als olympische Disziplin. Sowohl Iman Khelif als auch Yu Ting waren nach einem Geschlechtstest vom Boxverband IBA aus dem Frauenboxen ausgeschlossen worden. Das internationale olympische Komitee unter Vorsitz von Thomas Bach sah sich bei diesen olympischen Spielen nicht veranlasst, Geschlechtstests wieder einzuführen. Bach berief sich allein auf den Eintrag in den Personenstandsdokumenten. Beide Boxer gewannen Goldmedaillen für das Schlagen von Frauen – darunter mit verbotenen und lebensgefährlichen Techniken wie dem Rabbit Punch. Inzwischen ist klar, was alle sehen konnten: Dass Khelif ein Mann mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung ist.
Juli 2024
Am 21. Juli nahm ich an der Konferenz der Women’s Declaration in London teil und konnte dort den bedeutendsten Frauenrechtlerinnen unserer Zeit zuhören.
Wir verbrachten ein Sommerwochenende mit den Frauen der Initiative „Lasst Frauen Sprechen“ bei mir zuhause.
Mai 2024
Seit dem 13. Mai wusste ich, dass die Ermittlungsverfahren gegen mich, die zu einer erkennungsdienstlichen Vorladung führen sollten, mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt wurden. Ich hatte Ende 2023 eine erkennungsdienstliche Vorladung erhalten, die ich nur mit Hilfe einer Klage vor dem Verwaltungsgericht und medialer Berichterstattung über meinen Fall abwenden konnte.
April 2024
Ich hielt einen Vortrag bei der Women’s Declaration über das zuvor verabschiedete deutsche Selbstbestimmungsgesetz.
Das Selbstbestimmungsgesetz wurde am 12. April im Parlament mit sehr kurzer Vorankündigung an einem Freitagmittag in einem kaum besetzten Bundestag verabschiedet. Ich nahm an der Protestaktion teil und hielt eine Rede.
Ich stellte eine Anfrage gemäß Informationsfreiheitsgesetz an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wegen der von ihr beauftragten Studien zu Konversionstherapien in Deutschland. Ich bat um Zusendung der vollständigen Studien, die zur Grundlage genommen werden, eine Gesetzesverschärfung des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen zu fordern. Es wurde aufgrund des Urheber- und Erstveröffentlichungsrechts verweigert, der Öffentlichkeit die Studien zur Verfügung zu stellen.
März 2024
In der EMMA erschien ein Portrait über mich und meinen Aktivismus
https://www.emma.de/artikel/rona-duwe-will-ueberzeugen-340865
Ich schrieb zwei Longreads zu der nicht evidenzbasierten S2K-Leitlinie zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, der Schweiz und Österreich, die große Schwierigkeiten mit ihrem Körper und Geschlechtsrollenstereotypen haben. Ich legte dar, warum die Kateogorie „Transkinder“ eine Kategorie Kinder schafft, die schutzlos sind.
Februar 2024
Gerd Buurmann lud mich – gemeinsam mit Zana Ramadani – zu seinem Podcast ein.
Ich beteiligte mich an dem erfolgreichen Widerstand der Initiative „geschlecht zählt“ gegen den Versuch, die Frauentoilette in öffentlichen Gebäuden durch Unisextoiletten zu ersetzen. Geschlecht zählt hatte angeregt, Widerspruch bei der VDI (Verband Deutscher Ingenieure) einzureichen, der am Ende erfolgreich war. Der Translobbyverband dgti hatte zuvor erreicht, dass in seiner Richtlinie für den Bau von Sanitärräumen in öffentlichen Gebäuden Unisextoiletten empfohlen wurde. Feministinnen befürchteten das schleichende Ende der Frauentoilette.
Januar 2024
Ich reichte Klage gegen das Land Nordrhein-Westfalen ein, weil ich zu Unrecht wegen meiner Tweets erkennungsdienstlich vorgeladen werden sollte.
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Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern ein kraftvolles neues Jahr und danke von Herzen für Zuspruch und Unterstützung.