8 Kommentare

Sehr informativ und - wie immer - gut beschrieben. Dass Frauen Fehler und Übergriffe von Männern mitbedenken und wenn möglich klammheimlich korrigieren, ist ein Strukturmerkmal unserer Gesellschaft. Sie kann sich seit Jahrhunderten darauf verlassen und tut es auch. Frauen haben das völlig verinnerlicht und geben das auch so in der Erziehung weiter. (Lass Papa seinen Spleen, wir wissen was richtig ist). Ich betrachte diese Strategie als einzig funktionierende Lebensversicherung für Frauen in toxischen Beziehungen. Das macht es Frauen auch so schwer, uneingeschränkt solidarisch zu ihresgleichen zu sein. Selbstschutz geht dann vor Schwesternschutz.

Ich denke, diese sozialpsychologische Ambivalenz und ihre Auswirkungen müsste man noch stärker herausarbeiten.

Dass grüne Frauen derzeit Männer offen als Frauen bezeichnen, hängt vermutlich mit dieser unbewussten Überlebensstrategie zusammen. Lieber Spleen akzeptieren als Wut und Vernichtung riskieren. Ein schreckliches Dilemma.

Umso mehr weiß ich Ihre großartige Arbeit zu schätzen und zu würdigen. Machen Sie weiter! Ich werde Sie wo immer ich kann unterstützen!

Wolfgang Becker-Freyseng, Dipl.-Psych. und Sozialarbeiter.

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Ich habe das Bedürfnis, die Fehler und Übergriffe von Männern klammheimlich zu korrigieren, in keiner Weise verinnerlicht, schon gar nicht völlig. Ich glaube nicht, dass grüne Frauen wie zum Beispiel Lisa Paus einer unbewussten Überlebensstrategie folgen. Ich glaube vielmehr, dass sie von dem woken Müll überzeugt sind, den sie von sich geben, und dass sie für das, was sie denken, verantwortlich sind. Man muss das nicht sozialpsychologisch entschuldigen. Frauen sind erwachsene Individuen und frei, sich diese oder jene Meinung zu bilden. Bei Queerfeministinnen versagt meine Frauensolidarität übrigens auf der ganzen Linie und das ist auch überhaupt nicht schlimm, ich habe keine Lust, mich unter irgendeine Fahne zu stellen. Ich halte Menschen nicht für Marionetten von Strukturen.

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Deine Einschätzungen decken sich zu 100% mit meiner Erfahrung als Mutter eines inzwischen 15jährigen Mädchens. Nur dass es mir pubertätsbedingte Abnabelungsprozesse zusätzlich erschweren, ein Verständnis für strukturelle Machtverhältnisse zu vermitteln. Meine Tochter ist, wie viele Mädchen, ein sehr liebevoller und integrativer Mensch. Das macht es schwer, ihr zu vermitteln, was gerade passiert. Ich würde mir wünschen, dass auch sie so einen Workshop besuchen kann. "Für Mädchen": wir müssen schauen, dass es eine Vielzahl an Workshops gibt, die ein Gegengewicht zu SCHLAU darstellen.

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Am besten wäre sogar, dass zu zweit zu betreuen, denn die Mädchen sind sehr überzeugt, dass es richtig ist, sich NICHT auf ihre Belange zu konzentrieren.

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Danke, das ist so spannend, aufwühlend. Ich wünschte, so einen Workshop gäbe es in Berlin. Starke Arbeit und das wäre zu zweit wirklich wünschenwert.

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Absolut spannend, und sehr gut, dass ihr das weiter vermitteln wollt. Wie du sagst, die Grundlagen fehlen..

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Danke. Sehr gut formuliert!

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Vielen Dank. Ich werde meinem 14jährigen Sohn diesen Artikel lesen lassen.

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