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Avatar von Wolfgang Becker-Freyseng

Sehr informativ und - wie immer - gut beschrieben. Dass Frauen Fehler und Übergriffe von Männern mitbedenken und wenn möglich klammheimlich korrigieren, ist ein Strukturmerkmal unserer Gesellschaft. Sie kann sich seit Jahrhunderten darauf verlassen und tut es auch. Frauen haben das völlig verinnerlicht und geben das auch so in der Erziehung weiter. (Lass Papa seinen Spleen, wir wissen was richtig ist). Ich betrachte diese Strategie als einzig funktionierende Lebensversicherung für Frauen in toxischen Beziehungen. Das macht es Frauen auch so schwer, uneingeschränkt solidarisch zu ihresgleichen zu sein. Selbstschutz geht dann vor Schwesternschutz.

Ich denke, diese sozialpsychologische Ambivalenz und ihre Auswirkungen müsste man noch stärker herausarbeiten.

Dass grüne Frauen derzeit Männer offen als Frauen bezeichnen, hängt vermutlich mit dieser unbewussten Überlebensstrategie zusammen. Lieber Spleen akzeptieren als Wut und Vernichtung riskieren. Ein schreckliches Dilemma.

Umso mehr weiß ich Ihre großartige Arbeit zu schätzen und zu würdigen. Machen Sie weiter! Ich werde Sie wo immer ich kann unterstützen!

Wolfgang Becker-Freyseng, Dipl.-Psych. und Sozialarbeiter.

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Avatar von Hermine Blue

Deine Einschätzungen decken sich zu 100% mit meiner Erfahrung als Mutter eines inzwischen 15jährigen Mädchens. Nur dass es mir pubertätsbedingte Abnabelungsprozesse zusätzlich erschweren, ein Verständnis für strukturelle Machtverhältnisse zu vermitteln. Meine Tochter ist, wie viele Mädchen, ein sehr liebevoller und integrativer Mensch. Das macht es schwer, ihr zu vermitteln, was gerade passiert. Ich würde mir wünschen, dass auch sie so einen Workshop besuchen kann. "Für Mädchen": wir müssen schauen, dass es eine Vielzahl an Workshops gibt, die ein Gegengewicht zu SCHLAU darstellen.

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