Viele Frauen glauben, es sei ihre alleinige Verantwortung und Schuld, dass sie Missbrauch und Gewalt durch Männer erfahren oder dass sie an eine gläserne Decke im Beruf oder vor Gericht stoßen.
Die Feministinnen der zweiten Welle hatten ein starkes Instrument entwickelt: Das Consciousness Raising – einen vertrauten Austausch in einer Gruppe von Frauen. Darüber fanden sie heraus, dass sich Erfahrungen von Frauen sehr stark ähneln. So wurde ihnen bewusst, dass die meisten ihrer Unterdrückungs- und Gewalterlebnisse strukturell sind und mit dem Herrschaftssystem zusammenhängen, in dem wir alle leben: dem Patriarchat.
Neben meinen Expertinnengesprächen möchte ich Frauen zu Wort kommen lassen, die durch erschütternde Ereignisse in ihrem Leben plötzlich hinterfragten, warum sie diese Erfahrungen machen und wie das damit zusammenhängt, dass sie Frauen sind.
In dieser Folge spreche ich mit einer Frau, die anonym bleiben möchte. Sonntag ist berufstätige Mutter von 2 Kindern und fand nach einer Trennung aus häuslicher Gewalt zum Feminismus. Wir sprechen über ihre Erfahrungen mit Beratungsstellen, Jugendämtern und Gerichten, die Frauen nach häuslicher Gewalt allein lassen und Entscheidungen zulasten von Mutter und Kind treffen.
Das Titelbild ist von Sonntag. Sie ergänzte dieses Zitat:
To love. To be loved. To never forget your own insignificance. To never get used to the unspeakable violence and the vulgar disparity of life around you. To seek joy in the saddest places. To pursue beauty to its lair. To never simplify what is complicated or complicate what is simple. To respect strength, never power. Above all, to watch. To try and understand. To never look away. And never, never to forget.
Arundhati Roy, The Cost of Living
Shownotes & Links
Consciousness Raising (engl)
Wikipedia zu Consciousness Raising (deutsch)
DARVO – Denial Attack Reverse Victim and Offender
Verschiedene Formen von Beziehungsgewalt
Was ist Beziehungsgewalt – Macht und Kontrolle verpackt in Liebe
Wechselmodell und häusliche Gewalt
Lügen für’s Kind? Trennungsberatung nach häuslicher Gewalt
ACT (Acceptance and Commitment Therapy) einfach erklärt
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